Zwischen Welt und Heimat

fotos copyright regina trabold
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Mario Lohninger betreibt ein Restaurant am Main 

 

 

Der Name Mario Lohninger steht für „Heimat“ und „Welt“. So jedenfalls nennt der Österreicher die beiden Menüs im Restaurant, just an der Stelle, wo die Schweizerstraße in Frankfurt aufs Museumsufer trifft. In der Heimat ist er verwurzelt, in der Welt war und ist er unterwegs. Kulinarisch ebenso wie im Leben. Die Heimat steht für Konstanz, die Welt für Veränderung. Ich sitze mit offenem Mund und höre den Mann mit seinem Austria-Esprit erzählen von seinen Erfolgen und Auszeichnungen, seinen Stationen  als Koch in München, Los Angeles, New York, Osaka, Paris und Frankfurt. Kaum, dass ich ihm dabei folgen kann. Naja, sage ich mir, über Mario lässt sich ja alles nachlesen, wo er schon überall seine Visitenkarte hinterlassen hat.

 

Vergangenheit ist sein Gastspiel im Techno-Palast des „Cocoon-Clubs in Fechenheim, wo er mit „Silk“ und „Micro“ neue Genussmaßstäbe setzte. Noch nicht vergessen sind die Tage in Big Apple, wo er im „Danube“ (Donau) die New Yorker Szene aufmischte. Er hat mit den größten seiner Zunft zusammengearbeitet und gelernt. Er ist einer von ihnen. Das Gespräch springt durch verschiedene Zeitebenen zwischen Wiener Schnitzel und Sashimi, vom leckeren Elch aus Neuseeland neue Mexico, vom Kobe Wangyu zum Halleschen Schwein („Ich liebe das Schwein“), vom Flusskrebs bis zum Gelbflossen Thunfisch.

 

Wir sitzen hier im „Lohninger“,  so entspannt und lässig beim kleinen Braunen, haben die Frankfurter Skyline zu Gast und machen uns Appetit.  Er kaufe nur das Beste vom Besten, versuche in seiner Küche „Schnörkel wegzulassen“, puristisch zu arbeiten.  Mario lächelt und lacht, ist bestens aufgelegt, aber  trotzdem konzentriert.  Lohninger unterstreicht, wie  wichtig ihm ein voller Laden ist.  Stammgäste kommen.  Man kennt und schätzt sich, begrüßt  und verabschiedet sich mit Bussi links und rechts .

 

Mama Erika ist der Fels in der Brandung. Sie scheint schwer aus der Ruhe zu bringen. „Erika Lohninger entspricht dem klassischen Rollenbild einer Wirtin“, schreibt Barbara Goerlich in ihrem Buch „Weiberwirtschaften“, in dem sie Frauen vorstellt, die in der Gastronomie ihren Mann stehen. Sie sei die Frau, die alles zusammenhalte. Vater Paul tut es ihr in der Küche gleich.

 

 

Restaurant Lohninger

 

Schweizer Straße 1

 

60594 Frankfurt

 

0069 247557860