Die zwei Größten tun sich zusammen

Dieter Greiner, Geschäftsführer des Hessischen Staatsweinguts, hier im Weinkeller im Steinberg bei Eltville kooperiert jetzt mit der Bergsträßer Winzer eG.                                                            fotos: copyright regina trabold
Dieter Greiner, Geschäftsführer des Hessischen Staatsweinguts, hier im Weinkeller im Steinberg bei Eltville kooperiert jetzt mit der Bergsträßer Winzer eG. fotos: copyright regina trabold

Staatsweingut und Bergsträßer Winzer eG kooperieren – Die ersten Flaschen bereits gefüllt und im Verkauf

 

Die Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach und die Bergsträßer Winzer eG in Heppenheim kooperieren. Das haben die beiden Betriebe bekanntgegeben, nachdem zwei „Projekt-Weine“ (Weißer und Grauer Burgunder) im Viniversum ausgebaut, bereits gefüllt und über das Vertriebsnetz der Staatsweingüter angeboten werden.

Dieter Greiner, Geschäftsführer der Staatsweingüter, sprach von einer „kleinen Menge von insgesamt 30000 Flaschen“, mit der man das Projekt gestartet habe.  Man erhoffe sich, mit den Staatsweingütern zusammen, neue Marksegmente Lebensmitteleinzelhandel und Fachhandel zu erschließen, sagte Guthier. Durch die neue strategische Ausrichtung werde nun dem Bergsträßer Wein deutschlandweit mehr Gewicht verliehen.

Dieter Greiner betonte die kollegiale und vertrauensvolle Art der bisherigen Zusammenarbeit. Es gebe darüber hinaus Überlegungen, durch Synergien Betriebskosten zu senken. „Die Idee, einen Teil des neuen Jahrgangs im Viniversum auszubauen kam uns allerdings zu spät. Das heben wir uns für nächste Jahr auf“, sagte Greiner. Für den 17er sei eine Menge von 60000 bis 80000 Flaschen angedacht.

Von der Kooperation unberührt bleiben die weiterhin organisatorischen, selbstständigen Betriebe und Vertriebswege der beiden größten Weinerzeuger in Hessen. Das Hessische Staatsweingut hatte seine Produktionsstätte im Bensheimer Griesel vor 15 Jahren geschlossen. Um die Trauben der Bergsträßer Lagen nicht nach Eltville karren zu müssen, wurden nach Angaben Greiners zwei bis drei Ernten im Auerbacher Weingut Montana ausgebaut und der Wein in der neuen, hochmodernen Kellerei Steinberg des Klosters Eberbach in Flaschen abgefüllt. Mit dem Etikett Kloster Eberbach, Domäne Bergstraße kamen sie zurück.

Von der neuen Kooperation profitieren künftig beide Seiten. Das Staatsweingut kann sein Lesegut in unmittelbarer Nähe keltern, an Ort und Stelle vinifizieren. Die Winzer eG hat die Möglichkeit, freie Kapazitäten zu nutzen und sich in die Vertriebswege des Staatsweinguts einzuklinken.

 

Kommentar

Nützliche Cuvee

Die zwei Großen in Hessen tun sich zusammen. Scheint an der Bergstraße im wahrsten Sinn des Wortes naheliegend. Die Vorteile für beide Seiten liegen auf der Hand. Denn die Genossenschaft hat die Kapazitäten, das Staatsweingut, der größte Weinbaubetrieb in Deutschland, verfügt über Vertriebswege, die sich die Heppenheimer bislang nicht haben erschließen können. Solange sich die Kooperation auf genau festgelegte Projekte beschränkt und die Betriebsstrukturen  von einander getrennt und selbstständig bleiben, ist dagegen wenig einzuwenden. Projekte Ideen müssen reifen wie die Trauben im Weinberg. Ich frage mich nur, warum die nützliche Cuvee so lange gedauert hat.