Apfelwein

Apfelwein ist ein Getränk der Region. Seit die Reblaus vor mehr als 150 Jahren in den Weinbergen hauste, haben die Frankfurter, mit ihnen die Hessen, den vergorenen Apfelschätzen gelernt. Heute spielt das „Stöffche“ selbst in Weinregionen eine Rolle. Als der Frost den Winzern im Frühjahr in die Weinberge fuhr und die Rebentriebe erfrieren ließ, war der Aufschrei nicht zu überhören. Doch die Natur hatte ein Einsehen und reparierte den Schaden.

Dass in den selben Frostnächten Obstbauern um ihren gesamten Ertrag gebracht wurden, wird scheinbar erst bewusst, seit die Preise steigen. Die Schäden waren kaum zu verhindern und irreparabel. Das war bekannt, öffentlich bewusst wird die Missernte in den Streuobstwiesen erst jetzt.  So wenig hing schon lange nicht mehr. Wo kommt der nächste Äppler-Jahrgang her? Nix gibt’s, sagen mit den Zähnen knirschend die, die nur das verarbeiten, was ihnen die Natur schenkt. Der Importeur wird’s schon richten, wissen jene, die immer wieder mal Engpässe überbrücken mussten. Dem Verbraucher ist’s am Ende egal, wie sich der Bembel füllt, solange es ihn nicht mehr kostet. Sein regionales Bewusstsein endet nämlich meist dort, wo es für ihn teurer wird.

Batsch

Wie das? Die Apfelbäume in Südhessen sind leer. Es gibt (fast) nichts zu ernten. Egal, sagen sich die Apfelbauern und läuten zum Groß-Umstädter Bauernmarkt den „Apfelherbst“ ein. Die Organisatoren und Freunde des Apfels ignorieren seit Monaten offenbar, dass mit Ernte Essig ist. Das stößt sauer auf. Mal sehen, wo die Äpfel für den Apfelherbst am Ende herkommen.