copyright: regina trabold
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„Der Rote ist gewaltig

auf dem Vormarsch“

 

Bergsträßer Wein:

Ein neuer uralter Bekannter im Mittelpunkt

 

Der Rote Riesling ist nicht rot, sondern so weiß wie man Riesling kennt und weltweit schätzt.  

Der Rote ist gewaltig auf dem Vormarsch“, sagt Reinhard Antes. Der Rebenveredler aus Heppenheim muss es wissen, denn in seinem Betrieb werden die Weinstöcke für die Anpflanzung produziert. Nicht nur in Heppenheim sind inzwischen große Flächen mit dem Roten Riesling bestockt. Erst 2002 wurde die Urform des Rieslings in Hessen amtlich zugelassen. Inzwischen sind 22 Hektar mit Rotem Riesling bepflanzt. Der sei schon im Mittelalter an der Bergstraße getrunken worden,  aber in Vergessenheit geraten, erzählt Antes. 1976 wurde der Exot an der Landesversuchsanstalt Geisenheim wieder entdeckt. 1995/96 seien die ersten Reben des Roten gepflanzt worden, inzwischen werden sie an der Bergstraße, aber auch im Rheingau von kultiviert. 

 

Der Rote Riesling ist voller im Geschmack als herkömmlicher, gilt als extraktreicher, fruchtiger – und er bietet mit Blick auf die Klimaerwärmung unbestritten Vorteile. Denn die rot gesprenkelten Beeren sind weniger anfällig für Fäulnis, werden etwa eine Woche später reif als die weißen. Die rote Rebsorte aus der mittelalterlichen Warmzeit (um das 12. Jahrhundert) können der weißen bei höheren Temperaturen überlegen sein, so das Kalkül der Winzer.