PRAG: Die Kunst zu genießen

fotos: copyright regina trabold
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Prag : Restaurant „Art & Food“ und Gasthaus „Hostinec U Sádlů“

 

Das muss ich von unserem jüngsten Ausflug nach Prag einfach erzählen. Auf der Suche nach der „echten tschechischen Küche“ wagen wir uns ins rustikale Gasthaus „Hostinec U Sádlů“, um zu erfahren, wie riesig groß und kross Schweinshaxen sein können. Gegenprogramm? Im Restaurant „Art&Food“ haben wir uns umgeben von abstrakter Malerei bei live Piano von der Völlerei erholt. Dabei ist das stattliche Entrecôte (550 Gramm) für eine Person auch zu viel, weshalb wir uns zu zweit über das medium-rare gegrillte Stück Steak hermachen. 42 Tage trocken gereift soll das Ribeye sein, wird auf der Karte versprochen, und der Ober hält uns das Fleisch vakuumverpackt unter die Nase. Wer auf Fleisch steht, kann dann einfach nicht mehr anders. Aufs Feuer damit. Für 1580 TschechKronen (ich errechne 62 Eurofür 2 Personen) bekommen wir supersaftigen Genuss in Tranchen, der von einer appetitlichen Garnitur von Broccoli, Karotte auf Kartoffelstampf, tadellosem Pinot Noir und Frankovka (Lemberger) aus Tschechiens Weinregion in Südmähren begleitet wird. Bleibt noch das Dessert zu erwähnen, das aus zwei Nocken Mousse au Chocolat besteht. Seine besondere Note bekommt die luftige Schokoladenmasse aber durch einen Schneebelag, der fein von einem Stück Stopfleber gehobelt wird und der Masse ein besonderes kulinarisches Erlebnis macht. Stopfleber von der Konsistenz eines Parmesankäses kannte ich bis dato nicht. Aber das feine Aroma ist authentisch. Reiner Trabold

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