Red code

fotos: copyright regina trabold
fotos: copyright regina trabold

Bohne unterm Schirm

Kaffee – Am Bensheimer Marktplatz verströmt die Rösterei „Red Code“ ihr Aroma

 

BENSHEIM.   Eine rote Kaffeebohne hat unterm Schirm Unterschlupf gefunden. „Red Code Coffee Roasters“ steht auf dem Schild des Fachwerkhauses am Bensheimer Markplatz. „Die Bohne steht im Vordergrund“, versucht Mo Kaya von sich und seiner Frau Viktoria abzulenken. Die beiden sind nicht nur verheiratet, sie sind auch das Team, das Hand in Hand für ein perfektes Produkt arbeitet. Der Espresso rinnt pechschwarz aus der Macchina „La Marzocco“ ins Tässchen. Mo erklärt den „Maschinenpark“, der beim Betreten des kleinen Cafés zuerst ins Auge fällt. Fünf Kaffeemühlen gehören zur „Espresso-Strada“, für jede Sorte eine.

Mit neun Bar presst die La Marzocco  das mehr als 90 Grad heiße Wasser durch das Espressomehl im Sieb.  Der Barista kann die Maschine steuern, Druck und Temperatur erhöhen oder senken. Weil erst die leichten, dann die schwerer löslichen Stoffe in die Tasse kommen, rät Mo, den Caffè umzurühren. Richtig: Erst das Getränk heißt „Caffè“.  „Die Crema, die viele als Qualitätsmerkmal verstehen, spielt für den Geschmack keine Rolle“, räumt er einen verbreiteten  Irrtum aus. Als „bitteres Lebensmittel“ werde Caffè von vielen beschrieben.  Im „Red Code“ unterscheidet man „fruchtig“ und „klassisch“, hell und dunkel.  

Die Rohware lagert im Keller des Hauses am Markt. Mo und schöpft mit beiden Händen grünlich graue Bohnen wie Goldnuggets  aus einem der Säcke. Ich schnüffele, doch die Bohnen schweigen. Sie entfalten erst geröstet ihr Aroma.

Die Kayas haben den Sorten je nach und Röstverfahren und Herkunftsländern klangvolle Namen gegeben: Sie heißen „Beerenkinder“,  „Sirius“, „Ikarus“, „Foxhound“, „Dichterkraft“  oder „Nachtwächter“. 

 

 

Café „Red Code“ 

Bensheimer Marktplatz

freitags bis montags 10 bis 18 Uhr

Telefon: 06251 8690225