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28.10.2017

Visionen von heute

 

Von Reiner Trabold

 

Vor 40, 50 Jahren haben Zukunftsforscher die Welt ganz anders gesehen als sie sich uns heute zeigt. Und es gibt grüne Träumer, die voraussagen, dass sie in 15, 20 Jahren endlich so ähnlich sein könnte, wie wir sie uns vor 40, 50 Jahren erträumten. Nahverkehrskonzepte, verknüpfte Räume, vernetzte Netze, ein Ineinandergreifen der Verkehrssysteme. Und das Auto? Nur noch für die, die es sich leisten können. Wir sprechen nicht von Sciencefiction, sondern von realen Szenarien. Heute scheint es ja schon eine „Vision“, die schnelle Odenwaldbahn so zu ertüchtigen, dass sie der Nachfrage gerecht wird. Von einem zweiten Gleis, das auf der Strecke Darmstadt-Eberstadt notwendig wäre, wagt keiner zu sprechen. Die Stadt-Land-Bahn von der Darmstädter City in den Osten scheint nicht finanzierbar, wenngleich gerade für solche Verkehrswege Berlin ein Millionen-Programm aufgelegt hat. Springt nichts dabei heraus für den Ballungsraum Rhein-Main, wo sich Darmstadt den Luxus leistete, 100 Millionen Euro für eine Nordost-Umfahrung Darmstadts verfallen zu lassen? Die Vision grüner Träumer, das Auto sei von gestern, ist eine Seifenblase und eine Auto-Tunnel im Osten von Darmstadt nichts für Zukunftsforscher, sondern etwas für Politiker von heute.

 

 

 

 

 28.10.2017

 

Taten statt Visionen

 

Ein „Batsch“ von Reiner Trabold

 

Darmstadt, deine Radler. Ich erinnere mich, dass ich als Volontär beim Darmstädter Echo vor mehr als 40 Jahren zur Darmstädter Radwege-Problematik in der City unterwegs war. Damals wurde über ein Radwege-Netz gesponnen. Seither ist einiges passiert. Es gibt Fahrrad-Straßen in der Stadt, eine feine Sache. Beispiel: Wer auf der Wilhelminenstraße Richtung City auf einer Fahrradstraße unterwegs ist, kommt an der Käseglocke (St.Ludwig) auf gemeines Pflaster und darf dann an der Abfahrt in die City absteigen. Hier verliert sich die Fahrradstraße. Symbolisch. Auch wenn man es als Netz bezeichnen würde: Das Zentrum ist für Radler auf Radwegen von Nord nach Süd, West nach Ost nicht zu durchdringen. Und das, obwohl in Darmstadt seit 2011 die Grünen mit ihrem radelnden OB an der Spitze der Stadtregierung stehen. Viel ist nicht passiert, und passierbar ist vieles auch nicht.  In der Mitte pulsiert das Herz der Stadt, der Luisenplatz, in dem Busse und Straßenbahnen kaum Raum lassen für die, die sie nutzen. Geschweige für Zweiräder. Eine „mustergültige Shared-Space-Zone“ nennt es Baudezernentin Barbara Boczek und Echo-Redakteurin Sabine Schiner fordert im Kommentar „Ideen und Visionen“. Träume und Wünsche gibt es in Darmstadt genug. Tun, machen, umsetzen aber ist gefragt.

 

 

27.10.2017

Alles in Butter?

 

Schock am Kühlregal im Supermarkt. Die Butter ist so teuer wie noch nie. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass sie je so viel gekostet hat. Warum? Die Frage stellen sich Verbraucher nicht erst seit heute. Denn der Preis explodierte schon vor ein paar Wochen. Natürlich will ich mich informieren, warum das so ist. Aber erklären kann mir das keiner. Klar ist, es muss ein Mangel herrschen, wenn die Gleichung von Angebot und Nachfrage aufgehen  soll. Die Lager leer, der Butterberg geschmolzen? Preise oben. Klar. Viele Milchbauern haben wegen der schlechten Einkünfte ihre Kühe schlachten lassen, und jetzt gibt es zu wenige, die Milch geben. Das heißt, dass diejenigen, die ihnen die ganze Zeit die Butter vom Brot nahmen, ihnen die Existenzgrundlage durch Dumpingpreise entzogen, langen jetzt richtig zu. Das funktioniert ja wie geschmiert. Ihr könnt mir mal gestohlen bleiben mit eurer teuren Butter. Dann gibt’s halt ab sofort Pflanzenfett.

 

26.10.2017

Streit um einen Tunnel

 

Wo hakt es noch auf dem Weg zu einer besseren Zusammenarbeit in der Metropolregion Rhein-Main? Der Frage geht beim „Energiegespräch“ der Entega eine Diskussionsrunde unter Moderation von ZDF-Journalist Wulf Schmiese nach. Es hakt ganz fürchterlich beim Thema Verkehr. Denn auf der einen Seite des Podiums fordert der SPD-Landrat des Kreises DaDi, Klaus Peter Schellhaas, das Oberfeld im Osten von Darmstadt für eine Umfahrung zu untertunneln. Für den Verhinderer der Nordostumgehung, den Grünen OB Jochen Partsch, ein ausgemachter Blödsinn. Weiter voneinander entfernt können die beiden in dieser Frage nicht sitzen. Zwischen den Streithähnen gottlob mit Schmiese noch die Frankfurter OB-Kandidatin Bernadette Weyland (CDU), sodass sich Landrat und OB nicht würgen können. Dabei hatten die beiden noch vor anderthalb Jahren auf der Wanderung zum Kotelett in Roßdorf in dieser Frage Einigkeit geheuchelt und eine alsbaldige Lösung zu präsentieren versprochen. Pfeifendeckel. Der OB dachte nicht daran, sich zur einer Tunnellösung zu äußern, weil er sie als Glaubensgrundsatz angesichts großräumiger, metropolregionaler Nahverkehrskonzepte für unsinnig erachtet. Schließlich wollte er schon ein paar Monate nach dem leichtfertigen Zugeständnis ohne Glaubwürdigkeitsverlust als OB wiedergewählt werden. 2030, so Partschs Vision, werde die Wahnsinnsidee belächelt, für Autos einen Tunnel zu bauen. Bis dahin haben sich die Autofahrer gefälligst an der Pförtnerampel im Osten der Stadt in Geduld zu üben. So viel zum Thema bessere Zusammenarbeit in der „Gegend zwischen Rhein und Main“, wie es in der Einladung heißt.

Die Podiumsdiskussion endete übrigens im Einvernehmen. Über die vielen Gemeinsamkeiten fanden die Streithähne unter Ausklammerung anderer Themen (zum Beispiel Bildung) auf dem Podium wieder zusammen. Schellhaas danach: „Der Streit war unbedacht. Als Schulnote allenfalls eine Vier, nein, eine Vier minus.“

 

Vorfreude

Ein bisschen Sehnsucht nach dem, was es immer seltener gibt. Ruhe und Frieden, von einem Gläschen Punsch ausgelöste Behaglichkeit, Lebkuchen und Mandelkern, Schneeflocken rieseln, weihnachtliche Musik, den Partner im Arm. Vorfreude. Weihnachtsmärkte haben von all dem fast nichts. Es ist meist nasskalt und ungemütlich, der Punsch aus dem Kanister, eine dünne Brühe namens Glühwein, die betrunken macht. Die Kinder zerren, der Hund bellt, der Bratwurstsenf tröpfelt in den Ärmel. Kein Sitzplatz. Und all die vielen Menschen im Gedränge auf der vergeblichen Suche. O du Fröhliche… 

 

Tag der Stille

Es weihnachtet allerorten. Noch nicht bemerkt? Am Wochenende wird’s kälter. Schnee. In höheren Lagen. Vorgestern noch Sommer. Und in drei Wochen beginnt der Weihnachtsmarkt. Jedenfalls in Darmstadt (Montag 20.11.). So früh, weil der vierte Advent auf Heilig Abend fällt. Vor Totensonntag, dem Tag der Stille. Passt ja zur stillen Nacht, Heiligen Nacht. Aber zu Glühwein und Bratwurst geht gar nicht. Lasst die Toten mit dem Kommerz rund um Weihnachtsmann, Nikoklaus und das Kind in der Krippe bloß in Ruhe. 

 

24.10.2027

Zehn weniger

 

Wir haben die Diskussion um die Größe kommunaler Parlamente genauso wie auf Landesebene. Da ist es doch ganz verwunderlich, dass in Berlin jetzt Masse statt Klasse geboten wird. Ich erinnere mich, als im Landkreis Darmstadt-Dieburg der Kreistag verkleinert wurde. Großes Trara. Jetzt sind es 71, vorher waren es zehn mehr. Hat irgendeiner was bemerkt? Dafür ist das Kreisparlament jetzt im Fernsehen. Naja, noch nicht ganz. Aber immerhin im Netz für all die zu sehen, die bisher noch nie da waren. Weil sie das Event für nicht wichtig genug erachten. Fehler, Leute. Im Kreistag geht es um Eure Interessen. Um Arbeit und Soziales, Bildung und Verkehr. Um Gesundheit. Um Kultur, Vereine, Ehrenamt und Feuerwehr. Ja, verdammt noch mal um alles, was Euch betrifft. Die Musik spielt nicht nur in Berlin, sondern auch LaDaDi. Also nehmt Eure 71 Vertreter gefälligst wahr.

 

 

21.10.2017

Befreiungsschlag

 

Was ist das? Ein Befreiungsschlag der Lilien. Endlich eingesehen, dass es mit der Stadt nichts wird und sie‘s im Alleingang richten müssen. Kaum zu glauben, wie sich dieser grüne OB bisher um eine Entscheidung herummogeln durfte. Und ihm alle zuschauen, ja ihn sogar wieder gewählt haben. Es gibt fürs neue Bölle mindestens so viele Vorschläge und Planentwürfe wie fürs Saladin-Eck. Nichts ist daraus geworden. Selbst die Halluzination einer Arena auf der „grünen Wiese“ war ein durchschaubarer Trick. Wie sollte eine grün-regierte Stadt sie je dort bauen wollen, wo auch nur ein Strauch wächst? Schließlich haben die Grünen eine Nordostumgehung verhindert. Und die war sogar für Menschen.  Ein Verein muss nun beweisen, was geht, wenn sich die Politik drückt. Es wurde Zeit.

 

 

11.10.2017

Buchmesse

Die Buchmesse ist ein anstrengendes Erlebnis. So viel Geschriebenes lässt Besucher sehr schnell erschöpfen. Er sinkt irgendwann unter der Last der Buchstaben in sich zusammen, zieht seine Schuhe aus, massiert die Laufflächen und die Knöchel. Die Luft ist so trocken, dass die Oasen, die Wasser anbieten, fast jeden Preis verlangen dürfen. Es ist der Fluss der Wörter, der erquickt und labt. Am Ende schreitet der in Papier gebadete Mensch in Richtung Ausgang, nein, er schwebt und begibt sich auf den Weg in eine Welt – ohne Bücher, aber voll mit Werbung für sie.

 

 

8.10.2017

Schäuble geht

Jamaika wird sich sortieren. Es wird eine schwarz-grün-gelbe Regierung geben. Die Union hat mit ihrer gummidehnbaren Regelung der Zuwanderung dafür gesorgt. Gleichzeitig verabschiedet sich der Finanzminister. Der Stabilisator geht, nein, rollt aus dem Ministerium und macht Platz für einen Neuen. Wird’s ein Grüner oder einer von der FDP? Weder noch. Das Geld bleibt fest in Händen der Union. Und da gibt es doch nur einen, mit dem wir rechnen müssen, denn er arbeitete mehrere Jahre an der Seite des Meisters.

 

7.10.17 

Kurs Veggie

Da fällt mir in meiner heutigen Zeitung auf, dass die Gastronomie jetzt Veggie lernen will. Köche, heißt es da, würden für Gemüse gar nicht ausgebildet. Stimmt nicht. Es gibt in der klassischen Küchenbrigade sogar gleich zwei Gemüse-Posten. Entremetier und der Legumier. Die finden wir weniger dort, wo wir gewöhnlich essen.  Es ist nicht das Angebot, es ist die Nachfrage, die bestimmt, was serviert wird. Brokkoli & Co. müssen alle können, die das Handwerk des Kochens gelernt haben.

 

Der Jupp soll’s richten

Also doch der Jupp. Was kann der, was Ancelotti nicht konnte? Die Bayern wieder dorthin führen, wo sie nach Meinung der Bayern hingehören. Auf den Thron.  Welch eine Pleite der erfolgsverwöhnten Lederhosen.  Nur! Tabellenplatz vier. Und in Paris, diese Schande. Die Art  des Untergangs. Und dann erst dieses unbayerisch Ergebnis. Der Jupp muss (nicht soll)  das nun richten. Mit 72. Kein Alter. Ein Retter für eine Übergangszeit. Seine Erfahrung, eine Erfolge zählen.  Wehe, er versagt. Dann muss  ein richtiger Klopper her. Oder der Franz selbst. Was macht der eigentlich?

 

Mit ohne Schulz?

Die SPD muss sich neu erfinden. Darüber sind sich alle einig. Aber mit dem alten Personal, bitteschön. Oder hat schon eines der alten Zugpferde zurückgezogen? Die den Karren dorthin geschleppt haben, wo er jetzt feststeckt? Wer in der Partei was werden und was sein will und wollte, muss sich noch immer brav hochdienen. Stallgeruch annehmen. Sonst könnte ja jeder kommen. Zum Beispiel ein erfahrener, in Europa hochangesehener Mann wie Martin Schulz. Selbst er ist unter die Räder des Wagens geraten, der schon tief in der Scheiße steckte. Es lag nicht an ihm, sondern an der Partei und denen, die noch nach alten Mustern kämpfen, am Beraterstab, der in der Klamottenkiste kramte und einen Schulz präsentieren wollte, den es nie gab. Der soll und muss weg, weil er den Neuanfang behindert. Während alles andern bleiben? Ausgebremst und erst losgelassen, als der Wahlkampf der Samthandschuhe vorbei war. Schade um ihn. Wäre er in Brüssel geblieben. Denn dort fehlt er jetzt.

 

Zum Fest

Nach dem Fest ist vor dem Fest. Weihnachten war doch erst gestern? Dabei ist es schon morgen. Verfluchte Zeit. Wo ist sie hin? „Frühes Fest“, lese ich in meiner Zeitung. Dabei weiß auch ich: Nach den Sommerferien sind Spekulation, Lebkuchen und Nikoläuse in den Regalen. Stopp. Die Schokoladen-Gießer haben sich was Neues einfallen lassen. Eichhörnchen zwischen sind die Feiertage gerutscht. Vor kurzem bei Lidl gesehen. Schmecken wie Osterhasen und Weihnachtsmänner.

 

5.10.17

Unterirdisch

In einem Bericht der dpa-Korrespondentin Franziska Scheven lese ich, dass der Schweizer Logistikexperte Peter Sutterlüti die Vision hat, den Güterverkehr durch ein riesiges Tunnelsystem unterhalb der Schweiz leiten zu lassen. Cargo sous Terrain, nennt sich das unterirdisch. Die Welt der Zukunft liegt nämlich unter der Oberfläche. Sie geht gleichermaßen in sich.  Das gilt natürlich nicht nur für Güterverkehre in der Schweiz. Künftig werden mithin immer mehr Straßen unter Tage und Berge gelegt. Gelegt werden müssen. Weil der Tunnelbau durch neue Technologien immer preiswerter wird und Straßen unter der Erde keine Lärmschutzwände brauchen. Für die Schweiz – es sei geklagt, weil das Alpenpanorama nicht unter die Erde zu bringen ist – wäre es schon wegen des lästigen Transits eh vorteilhaft, ganz untertunnelt zu werden. Dann könnte man, Rütli sei’s geschworen, auf einen Schlag alles Uneidmännische im Sinne Wilhelm Tells in einer hohlen Gasse unter sich lassen.

 

Glückwunsch

Charlotte Freiberger ist Prinzessin, nicht Weinkönigin geworden. Das ist schade, denn sie war auf eine erfrischende Art anders als ihre Kolleginnen. Der Quirl aus Heppenheim wäre für das hohe Amt die richtige Besetzung gewesen. Und vielleicht hätte sie die Krone aufsetzen dürfen, wenn die Önologin denn die Weinsorte erkannt hätte, die sie selbst als ihren Wein in Flaschen gefüllt hat: den Riesling. Hätte, hätte, Fahrradkette. Drei starke Kandidatinnen in drei Jahren für das kleinste Anbaugebiet mit dem größten Potenzial. Glückwunsch auch von uns !!!

 

Nach dem Massaker

Nach dem Massaker von Las Vegas mit mehr als 50 Toten wird mal wieder der Ruf nach einem schärferen Waffengesetz in Amerika – leider verhallen. In der Tat hat die Bluttat eines Wahnsinnigen mit der laschen Gesetzgebung wenig zu tun. Außer, dass es auch diesem Amokschützen leichtgemacht wurde, sich an die Zähne zu bewaffnen. Ohne die Hintergründe zu kennen, lässt sich konstatieren:  Mit schärferen Gesetzen sind Terroristen, und etwas anderes ist der Mörder von Las Vergas nicht, nicht zu stoppen. Wer ihnen aber auch noch die Waffen dazu in die Hand drückt (damitl sich freie Bürger einer freien Nation verteidigen können), handelt mehr als fahrlässig, ist mit schuldig.

 

Deeskalieren

Was geschähe wohl, wenn die Bayern aufbegehrten und sich lösen wollten von der Republik? Gegen die Verfassung zwar, aber das Referendum fiele ähnlich klar aus wie in Katalonien. Würde Berlin den Aufstand nicht auch mit allen Mitteln niederschlagen wollen, wie es Madrid vorexerziert? Die Basken haben in Spanien die Autonomie herbei zu bomben versucht. Der Blutzoll war gewaltig. Warum glauben die stolzen Katalanen, es mit einer illegalen Abstimmung erzwingen zu können? Weil Barca die Königlichen aus Madrid in die Tasche steckt? Der Preis der Autonomie wäre für alle zu hoch. Auch für Europa. Konflikte können nur diplomatisch und nicht mit Waffen beigelegt werden. Deshalb war es falsch, das Referendum niederzuknüppeln. Deeskalation in gefragt. Es ist höchste Zeit, Barcelona und Madrid an einen Tisch zu bekommen. Die EU ist gefordert.

 

Brücke

Brückentage sind beliebt. An diesem Montag (2.) ist mal wieder einer.  Sie liegen meist am Ende der Woche, weil es Feiertage an Donnerstagen (Christi Himmelfahrt und Fronleichnam) gibt. Feiertag, freier Freitag und das Wochenende, das sind vier Tage frei. Ein kleiner Urlaub und eine schöne Zugabe. Es gibt das um einen Feiertagmontag erweiterte Urlaubsprogramm an Ostern, Pfingsten und im Normalfall an Weihnachten. Am Christfest läuft’s in diesem Jahr freilich verdammt ungünstig. Denn der erste und zweite Feiertag fallen ungünstig auf Montag und Dienstag – sodass der Brückentag entfällt.

 

Bad für Haie

Naja, sprudelnde Geldquellen hatte sich Pfungstadt auch vom Saunapark versprochen. Was Geschäfte für eine Stadt bringen, zeigt sich meist erst dann, wenn es zu spät ist. Das ist das Risiko. Die Sauna sollte auch dazu beitragen, dass sich Pfungstadt das Schwimmbad hätte leisten können. Ging schief, wie wir wissen. Anstatt das Geld in heiße Luft zu stecken, wäre besser in die Technik investiert worden. So aber werden in Pfungstadt die Haie schwimmen können, und die Bürger dürfen zuschauen. Verkehrte Welt.

 

Kein Netz

Wie abhängig sich die Welt doch von diesem Internet macht, gemacht hat. Ich wähle sie Vergangenheit, weil es mal wieder nicht funktioniert. Was – by the way – ziemlich oft vorkommt. Auf einmal weg. Und ich weiß dann nicht, warum. Fehlersuche. Das ist verdammt lästig. Und frustrierend dazu. Wenn ich nichts finde. Und mich dazu nicht auskenne. Weil das Breitband irgendwo unterbrochen ist? Der Server des Providers – Sie können ahnen welcher – Probleme hat? Weil ein Hacker sein Unwesen treibt? Weil das Ende der abhängigen Welt bevorsteht? Ich will es nur gesagt haben – und mitteilen. Ach so, geht ja gar nicht.

 

Fundsachen

Ich muss das loswerden. Auch weil ich überall an Gaststätten auf Schildern lese, die Schwammerl zu Preisen anbieten, als seien sie keinen Pfifferling wert. Als würden sie irgendwo mit der Sense geerntet. Klar. Sie sehen zwar echt aus. Aber haben Sie schon mal dran gerochen? Bin sicher, sie sind aus gelb gefärbtem Altpapier oder aus einem geschmacksneutralen Venyl. Auf jeden Fall schmecken sie nicht so, als seien sie in heimischem Wald gewachsen. Dort scheinen sie nämlich fast ausgerottet.

 

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